Persönliche Freiheit
Wir alle wollen gerne unsere persönliche Freiheit leben. Ob es im Persönlichen, in der Beziehung oder im Berufsleben ist. Doch was genau ist die persönliche Freiheit? Was bedeutet sie? „Niemand ist frei, der nicht über sich selbst Herr ist“ – ein Zitat von Matthias Claudius. Und dabei fängt die Schwierigkeit an. Jeder muss für sich selbst feststellen, was genau persönliche Freiheit heißt. Jeder definiert es für sich anders.
Der eine erlebt Freiheit, wenn er tun kann, was er will. Wenn er selbst entscheiden kann, wie das eigene Leben aussieht. Oder wenn er in den Tag hinein leben kann, ohne Termine, Druck oder Stress. Wann gibt es schon die Möglichkeit einfach nur die Zeit vergehen zu lassen, sich hinzusetzen ohne etwas tun zu „müssen“. Freiheit kann in der Natur erlebt werden, beim Musik hören, Lesen oder kreativ zu sein.
Auch in der Beziehung ist der persönliche Freiraum wichtig, in der Balance mit Beziehungsnähe und Gemeinsamkeiten. Erst der Einblick in die eigenen Bedürfnisse, in die Eigenständigkeit macht es möglich, eine zufriedenstellende Beziehung zu leben. Dann gilt es auszuhandeln und zu besprechen, was genau miteinander gelebt werden soll.
In unser aller Leben gibt es viele Realitäten, die wir anerkennen und bedienen müssen. Dennoch ist es immer wichtig für die eigene Seelengesundheit, ein bestimmtes Maß an persönlicher Freiheit zu leben. Selbst über das eigene Leben und die Zukunft zu entscheiden, gehört dazu statt sich nur verplanen zu lassen. Selbst im eigenen Leben zu bestimmen und immer wieder zu prüfen, ob statt „ich muss“ auch „ich möchte…, ich will…, ich kann…“, vorkommt. Denn das macht die persönliche Freiheit aus!
Von Ulrike Elbers, Familientherapeutin/Supervisorin – Wuppertal
Veröffentlicht in Westdeutsche Zeitung, WZ, Kolumne: Beziehungen am Samstag 10. Mai 2014