Gemeinsam Essen

Unser Alltag ist zu hektisch für gemeinsame Familienessen. Jeder isst für sich alleine. Wir kommen alle zu unterschiedlichen Zeiten nach Hause, wir können nicht zusammen essen. Einer isst vor dem Fernseher, der Andere vor dem Computer, zusammen schaffen wir das nicht – so oder so ähnlich lauten Begründungen in vielen Familien, weshalb keine gemeinsamen Mahlzeiten mit allen Familienmitgliedern eingenommen werden.

Familienmahlzeiten am Esstisch, ohne Fernseher, ohne Handy o. ä. sind selten geworden.
Dabei gibt es viele positive Auswirkungen, wenn gemeinsam am Tisch gesessen und gegessen wird. Der Familienzusammenhalt wird gestärkt. Die Familienmitglieder haben neben den gemeinsamen Mahlzeiten auch Zeit für Austausch und Gespräche. Sie können über sich reden und Interesse aneinander spüren.

Studien in Deutschland und den USA haben noch diverse weitere positive Auswirkungen hervorgebracht. Gemeinsame Mahlzeiten beeinflussen das Essverhalten von Kindern und Jugendlichen positiv. Die Ernährung ist gesünder. Gewichtsproblemen, Übergewicht und Untergewicht, wird vorgebeugt. Auch eine verbesserte Leistungsfähigkeit in der Schule konnte festgestellt werden.

Welche Mahlzeit gemeinsam eingenommen wird, ist nach den Studienergebnisse unerheblich. Es kann sowohl das gemeinsame Frühstück, auch gemeinsames Mittag- oder Abendessen sein. Wichtig ist, dass insgesamt dreimal pro Woche gemeinsam in der Familie gegessen wird. Die Vereinbarung von festen Terminen in der Woche ist für alle Familienmitglieder hilfreich. Zu diesen Zeiten sollten alle Familienmitglieder verbindlich, pünktlich und regelmäßig zusammenkommen.

Und es muss nicht unbedingt eine warme Mahlzeit sein. Wenn aber gekocht wird, können auch schnelle, trotzdem gesunde und ausgewogene Gerichte ausgewählt werden. Hierbei ist oftmals das gemeinsame Überlegen und Planen hilfreich. Oder ein Familienmitglied ist jeweils für einen bestimmten Wochentag zuständig.

Vielleicht bieten die Weihnachtsfeiertage einen guten Start für gemeinsame regelmäßige Mahlzeiten. Und für 2019 kann es eine feste Vereinbarung in der Familie werden.


Von Ulrike Elbers, Familientherapeutin/Supervisorin – Wuppertal
Veröffentlicht am Montag 10. Dezember 2018