Seelische Krisen
Der Verlust des Arbeitsplatzes, der Tod eines nahestehenden Menschen, Trennung und Scheidung, Krankheiten, Unfälle oder Überlastung in der Familie, das alles können tiefe Einschnitte im Leben sein. Sie können dazu führen, dass die betroffenen Menschen nicht schaffen die Ereignisse zu bewältigen und ihr seelisches Gleichgewicht verlieren. Die Betroffenen sind niedergeschlagen, hoffnungslos, entmutigt und verzweifelt. Sie empfinden Kontrollverlust, inneres Chaos oder absolute Leere. Das Denken, die Konzentration fallen schwer. Gedankenkarusselle drehen sich um immer dieselben Dinge. Auch körperliche Symptome können auftreten, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Magen-, Darmprobleme, Herzrasen, Appetitlosigkeit und andere mehr. Abkapselung, Rückzug von Freunden, Familie oder Hobbys sind Auswirkungen im sozialen Bereich. Für die Betroffenen reichen die bisherigen Bewältigungsstrategien für schwierige Lebenssituationen nicht aus. Oder sie stehen für die konkreten Lebenseinschnitte nicht zur Verfügung.
Individuell unterschiedlich ist, wie eine Krise empfunden wird. Die Intensität oder der Verlauf einer Krise können unterschiedlich erlebt werden. Die Normalität des Alltags zurückzufinden, bedeutet oftmals einen anstrengenden Kampf aufzunehmen.
Dieser Kampf zurück in den Alltag hängt maßgeblich vom frühzeitigen Eingestehen der belastenden Situation ab. Was genau war passiert? Welche Gefühle waren damit verbunden? Erkennen statt Nicht-Wahrhaben-Wollen. Gespräche mit Freunden oder Vertrauten sind wichtig, um positive soziale Kontakte oder Ablenkung zu erleben. Auch können sie Unterstützung und Hilfe sein. Professionelle Hilfen unterstützen die Auslöser für die Krise zu erkennen und anzunehmen. Dann ist es möglich die Suche nach Lösungen zu beginnen. Damit kann die Krise bewältigt werden und die Rückkehr in den bisherigen oder neuen Alltag kann erfolgen.
Von Ulrike Elbers, Familientherapeutin/Supervisorin – Wuppertal
Veröffentlicht am Montag 10. Januar 2022