Geistige Fitness

Passen Sie auf, wenn Sie heute besonders schwierige Aufgaben lösen sollen – Kniffliges, Rechenaufgaben oder ähnliches. Es könnte ein Test sein. Heute ist der „Tag der geistigen Fitness“. Wie fit sind Sie und wie erhalten Sie Ihre geistige Fitness? Menschen lernen ein Leben lang. Die kleinen grauen Zellen wollen allerdings ständig trainiert werden. Das geht am besten, wenn sie etwas zu tun bekommen und in Bewegung gehalten werden. Je weniger sich das Gehirn anstrengt, desto eher verkümmert es.

Mit der frühkindlichen Bildung beginnt dieses Training. In der frühen Kindheit stellen sich die Weichen für das spätere Leben. Wer rechtzeitig in Bildung investiert, weckt Lernlust und schafft gute Bedingungen für den weiteren Lebensweg. Ist die frühkindliche Bildung unzureichend, führt sie Kinder zu sozialer Ausgrenzung und bringt sie um ihre Zukunftschancen. Bis ins hohe Alter sind Menschen lernfähig. Diese Fähigkeit nimmt nie ab. Ältere benötigen lediglich mehr Zeit, um Neues zu lernen. Dafür machen sie aber dabei wegen ihrer großen Erfahrungen weniger Fehler als Junge.

Auch unser “Seelen-Zustand” hängt ganz wesentlich davon ab, wie leistungsfähig unser Gehirn ist. Geistige Fitness trägt zum Wohlbefinden, innerer Stärke und seelischen Gesundheit bei. Geistige Beweglichkeit, Kreativität und Auffassungsgabe werden verbessert und haben außerdem Auswirkungen auf den Gesundheitszustand des gesamten Körpers. Somit ist es unbedingt wichtig, für geistige Anregungen, Neugier und Aufgeschlossenheit, soziale Kontakte und sinnvolles Freizeitverhalten, Achtung der eigenen Gefühle und des eigenen Körpers zu sorgen. Es ist nie zu spät!


Von Ulrike Elbers, Familientherapeutin/Supervisorin – Wuppertal
Veröffentlicht in Westdeutsche Zeitung, WZ, Kolumne: Beziehungen am Samstag 6. Oktober 2007