Lob tut Kindern gut

Es sollte aber glaubwürdig und richtig dosiert sein, denn der Nachwuchs spürt, ob es stimmig ist.

„Du bist ja eine richtige Künstlerin!“ Was positiv gemeint ist, kann sogar schaden. Psychologen der Temple University in Philadelphia fanden heraus: Wird das Kind als Person gelobt und nicht für die Sache, die ihm besonders gelungen ist, verliert es die Lust daran, sich auszuprobieren. Während Kinder, die vor allem für ihre Fähigkeiten gelobt werden, Herausforderungen suchen und Probleme leichter meistern.

Lob als Wertschätzung
Es ist nicht immer leicht, aber Eltern sollten das richtige Maß finden: Permanentes Lob wirkt wie ständige Bewertung. „Irgendwann steht das Kind unter Perfektionsdruck“, sagt die Wuppertaler Familien-Therapeutin Ulrike Elbers. Denn oftmals wollten Kinder nur Aufmerksamkeit. Dann reicht ein interessierter Blick oder ein anerkennendes Lächeln. Hier Elbers Tipps:

Konkret werden
Je konkreter das Lob, desto mehr kann das Kind damit anfangen. Etwa: „Super, das Haus hat ja richtig große Fenster. Jetzt kann die Sonne ins Zimmer scheinen.“ Oder: „Der Apfelbaum ist dir besonders gut gelungen.“
Mit präzisem Lob geben Sie Ihrem Kind Orientierung. Gibt`s dann mal Kritik, wird das nicht als Versagen aufgenommen, so Therapeutin Elbers, sondern als Ansporn, es besser zu machen.

Bemühungen anerkennen
Statt: „Du bist ja ein begabter Musiker“, loben Sie den Nachwuchs lieber mit: „Das Stück hört sich schon ganz flüssig an, da hast du fleißig geübt.“ So weiß er, dass seine Bemühungen erkannt und geschätzt werden. Und, dass über sich lohnt.

Geduldig bleiben
Kinder lernen vor allem, wenn sie Erfahrungen machen. Darum nicht immer gleich helfend eingreifen, sondern Kinder selbst machen lassen: die Burg aus Bauklötzen, den Rechenweg finden, den Streit mit der Freundin beenden. Und dann für die richtige Lösung oder erste Schritte dahin gezielt loben.


Von Gigi Sams
Veröffentlicht in Bild der Frau, Erziehung, Ratgeber am Freitag 14. Februar 2014