Männerkochclub

Auf allen Fernsehsendern wird gekocht. Was zunächst im Vormittags- oder Vorabendprogramm anfing, geht inzwischen zur besten Sendezeit weiter. Was im Fernsehen für Quote sorgt, ist bei vier Freunden schon seit Jahren zum Hobby geworden. Das Kochen im Männerkochclub. Angefangen hatte es mit Frust im Restaurant. Das Essen war enttäuschend, die Restaurants waren zum Reden und Diskutieren wenig geeignet. So kam Andreas auf die Idee, einen eigenen Kochclub zu gründen. Seine drei Freunde waren sofort begeistert. Der Männerkochclub startete mit vier Mitgliedern, die sich bis heute einmal im Monat treffen. Die beiden Kinderlosen stellen abwechselnd die Küche. Die Verantwortung für die Menüplanung liegt jeweils bei Einem. Eingekauft wird gemeinsam.

Ansonsten gibt es noch einige wenige Regeln: Die Küche wird sauber übernommen und wieder übergeben. Die Frauen unternehmen etwas für sich und lassen die Männer alleine wirken. Einmal im Jahr werden sie eingeladen und bekommen ein excellentes Menü serviert. Gekocht wird immer nur mit frischen Zutaten. Kräuter und Gemüse kommen manchmal aus dem eigenen Garten. Kochen, gutes Essen und Geselligkeit werden so in angenehmer Weise verbunden. Beim Zubereiten wird geredet, die Treffen bieten eine wunderbare Gelegenheit, den Kontakt zu pflegen, Gedanken und Erfahrungen auszutauschen. Ohne Stress wird ein besonderes Menü mit ausgewählten Getränken genossen. So bietet der Kochclub den Freunden, die sich schon so lange kennen, immer wieder einen angenehmen Rahmen, um ihre Freundschaft zu pflegen.


Von Ulrike Elbers, Familientherapeutin/Supervisorin – Wuppertal
Veröffentlicht in Westdeutsche Zeitung, WZ, Kolumne: Beziehungen am Samstag 29. März 2008