Eigenlob tut gut

„Das hab`ich gut gemacht“ oder „das ist mir gut gelungen“ – wie oft sagen wir das zu uns selbst? Eigenlob! Viel öfters kommt, „ich schaff` das nicht“ oder „ich bin zu blöd dazu“. Wir schimpfen mit uns selbst und machen uns nieder. Eine innere Stimme nörgelt an uns herum. Wenn unser Blick aber nur auf das gerichtet wird, was wir nicht können, bekommen wir ein falsches Bild von uns selbst. Wichtig ist ein umfassender Blick. Eine gute Selbsteinschätzung, mit positiven und negativen Seiten, ist hilfreich. Kein Mensch kann alles. Aber die eigenen guten Seiten, die Stärken und Fähigkeiten werden oft vergessen. Oder sie sind eine Selbstverständlichkeit. Deshalb kommt Eigenlob auch oft zu kurz.

Wir sind es nicht gewöhnt und haben vielleicht gelernt, dass “Eigenlob stinkt”. Bei manchen Menschen ist deshalb Eigenlob gar nicht vorhanden. Sie haben nicht gelernt, fair mit sich umzugehen. Dabei ist die Eigenschaft, sich selbst zu mögen, eine Grundvoraussetzung für ein zufriedenes und glückliches Leben. Und Eigenlob läßt sich im Alltag üben. „Dreimal täglich Eigenlob“, heißt eine kleine Übung, die jeder für sich selbst durchführen kann. Klopfen Sie sich täglich selbst auf die Schulter, für alles, was Sie geschafft haben. Schreiben Sie sich jeden Tag drei Situationen auf, in denen Sie etwas erreicht haben und die für Sie selbst „ein Erfolg“ waren. Loben Sie sich ruhig auch für kleine Dinge des Lebens, wie das nette Gespräch mit der Kollegin oder die Sportstunde, zu der Sie sich doch noch aufgerafft haben. Üben Sie Eigenlob und dafür ist Ihnen schon das erste Lob sicher.


Von Ulrike Elbers, Familientherapeutin/Supervisorin – Wuppertal
Veröffentlicht in Westdeutsche Zeitung, WZ, Kolumne: Beziehungen am Samstag 16. Februar 2008