Streit unter Partnern

Wir streiten nur noch! Es gibt nur noch Missverständnisse Zoff und Krach. Nörgeleien und Debatten sind an der Tagesordnung. Wenn Auseinandersetzungen die (fast) einzigen Gemeinsamkeiten geworden sind, ist es höchste Zeit die Notbremse zu ziehen! Streit gibt es in jeder Partnerschaft – er ist normal und wichtig. Zu einer gelingenden Beziehung gehört auch Streiten.

Es gibt wichtige Grundlagen: eine Streitkultur und der Vorsatz, fair miteinander umzugehen. Und am Ende des Streits soll eine „Lösung“ oder Vereinbarung gefunden werden, mit der beide Partner einverstanden sind. So kann es klappen: Sagen Sie konkret, was Sie meinen und was Sie stört, bringen Sie es auf den Punkt: „Ich ärgere mich, weil der Einkauf meistens an mir hängenbleibt“.

Pauschal-Vorwürfe sind nicht hilfreich. Ein schlechtes Beispiel: „Du denkst nie an den Einkauf“. Sprechen Sie so bald wie möglich mit Ihrem Partner. Achten Sie darauf, dass Ihr „Fass nicht überläuft“. Alte Konflikte aufzuwärmen oder eine General-Abrechnung zu starten, schafft neuen Frust. Hören Sie Ihrem Partner zu. Wiederholen Sie, was Sie verstanden haben. So können Sie Missverständnissen vorbeugen. Nehmen Sie Rückmeldung und Kritik Ihres Partner an. Sie wissen dann genau, was Ihr Partner denkt und fühlt. Machen Sie Lösungsvorschläge. Äußern Sie Ihre Wünsche. Und wenn es plötzlich doch lauter wird? Wenn plötzlich doch wieder geschrien wird? Machen Sie eine Pause. Reden Sie weiter, wenn die Wogen sich wieder geglättet haben.


Von Ulrike Elbers, Familientherapeutin/Supervisorin – Wuppertal
Veröffentlicht in Westdeutsche Zeitung, WZ, Kolumne: Beziehungen am Samstag 10. März 2007