Trennung der Eltern

Es ist entschieden. Uta und Jens werden sich trennen. Nach 14 Ehejahren geht nichts mehr. Jens wird in eine eigene Wohnung ziehen. Die Töchter (12 + 6 Jh.) wissen noch nichts. Das entscheidende Gespräch steht bevor. “Wie machen wir das? Was ist wichtig?” Uta und Jens sind sich einig, sie werden gemeinsam mit den Kindern reden. “Eltern bleiben Eltern” – das soll auch in diesem schwierigen Gespräch gleich gezeigt werden.

Uta und Jens wollen weiter gute Eltern sein, auch wenn sie sich als Ehepartner trennen. Als erstes wollen sie den Kindern erklären, dass sie nicht mehr zusammen- leben können und wollen. Ihre Wünsche und Interessen gehen auseinander. Die Eltern lieben sich nicht mehr. Aber völlig unverändert lieben beide ihre Kinder. Diese Erklärung ist für die Töchter wichtig. Sie wissen dann, dass die Trennung nicht ihre Schuld ist. Viele Kinder glauben, dass sie etwas falsch gemacht haben. Auf einfache Weise werden Uta und Jens die Gründe sagen. So verstehen die beide Töchter.

Dann ist es wichtig den Kinder zu sagen, dass Papa auszieht. Wann zieht er aus und wohin? Können sie Papa besuchen und bei ihm übernachten? Wie oft können sie Papa sehen und anrufen? Wo werden sie selbst wohnen? Jens und Uta wollen alle Fragen der Kinder beantworten. Auch wenn sie etwas noch nicht genau wissen. Das sagen sie den Kindern auch. Und sie bereiten sich auf Traurigkeit und Unsicherheit vor. Es wird Tränen geben. Aber auch gemeinsames Weinen mit den Kindern ist für die Eltern in Ordnung. Ein wichtiger Lebensabschnitt geht für alle zu Ende. Die Familie geht auseinander.


Von Ulrike Elbers, Familientherapeutin/Supervisorin – Wuppertal
Veröffentlicht in Westdeutsche Zeitung, WZ, Kolumne: Beziehungen am Samstag 10. Februar 2007