Stress im Kindesalter

Über Erwachsenenstress – den negativen – wird sehr viel geschrieben. Auch ist inzwischen bekannt, dass schon Kinder unter Stress leiden können. Die Begriffe Kinder und Stress scheinen jedoch eher wenig zueinander zu passen. Kindheit ist in der Vorstellung Vieler immer noch verbunden mit Spielen und Entdecken, Zeit der Freude und der seelischen Ausgeglichenheit. Doch selbst bei Kindern spielen heutzutage Leistungsdruck, Zeitmangel und seelische Anspannung schon eine große Rolle. Kinder geraten dadurch unter Stress, der – länger andauernd- auch die körperliche Gesundheit negativ beeinflussen kann. Kopfschmerzen, Hautkrankheiten, Magen-Darm-Beschwerden, Infektanfälligkeiten bishin zur Entwicklung von Allergien und Asthma werden beobachtet.

Stressereignisse in der Kindheit, die seelische und körperliche Belastungen darstellen, sind nach wissenschaftlichen Studien der letzten Jahre auch andere als bei Erwachsenen. Insbesondere ein Umzug oder die Trennung der Eltern belasten Kinder sehr. Beides ist jedoch manchmal unausweichlich und muss dann sein. Aber auch wenn die Erwachsenen noch so viel mit sich zu tun haben: An die Kinder als „die Schwächsten in der Kette“ sollte dann besonders gedacht werden. Sie brauchen Gemeinsamkeiten mit den Eltern und Zeit, um über ihre Erlebnisse und Gefühle sprechen zu können.

So können sie verarbeiten. Auch spezielle Entspannungskurse sind hierfür geeignet. Kindern steht die Hilfe und Unterstützung der Eltern zu – für ihre seelische und körperliche Gesundheit.


Von Ulrike Elbers, Familientherapeutin/Supervisorin – Wuppertal
Veröffentlicht in Westdeutsche Zeitung, WZ, Kolumne: Beziehungen am Samstag 23. August 2008