Beziehungskiller

Woran ist die Ehe gescheitert und zerbrochen? Möglicherweise hatten Beziehungskiller einen Anteil daran. Forschungen haben gezeigt, dass Beziehungskiller wie „Verbote“ in einer Beziehung angesehen werden sollten.
Hier sind einige: Fehlende Kommunikation – Wünsche, Bedürfnisse, Gefühle, Ansichten und Konflikte werden nicht mehr geäußert. Die Anteilnahme schwindet. Die Entfremdung wächst. Lügen und Unklarheiten – „Hintenherum“, Missachten von Absprachen, schaffen Distanz und Misstrauen. Eifersucht – die Angst, den geliebten Partner an jemand anderen zu verlieren, löst in manchem große Verlustangst oder Panik aus. Entwickelt sich Misstrauen gegenüber dem Partner und ein Verhalten des Kontrollierens wird die Beziehungsatmosphäre vergiftet. Eifersucht ist ein negatives Gefühl und hat immer mit der eifersüchtigen Person selbst zu tun. Mit Liebe und Achtung ist Eifersucht nur schwer zu vereinbaren. Fehlende Freiräume – jeder Partner sollte sein Eigenleben, sein „Ich“ weiter behalten. Die eigene Person braucht Zeit für sich statt in der Beziehung völlig aufzugehen. Oftmals führt das Gefühl der Einengung zu Unzufriedenheit und Ausbrüchen. Fehlende Achtung – bei jeder Gelegenheit, die sich bietet, wird der Partner kritisiert, abgewertet oder sich über ihn beklagt. Dabei bleibt die Liebe auf der Strecke. Emotionale Erpressung – Aussagen wie „wenn Du mich liebst, dann würdest Du …“ zeigen den Versuch, ein bestimmtes Verhalten vom Partner zu erzwingen. Auch Schuldgefühle können ausgelöst werden, die zu schlechtem Gewissen und zu klein beigeben führen können. Auf Dauer kann auch dieses Erzwungene, Unfreiwillige nur zum Bruch führen.
Kennen Sie in Ihrer Partnerschaft solche Verhaltensweisen, die eine Beziehung nachhaltig schädigen können? Vielleicht finden Sie erste Hinweise darauf und den Mut zum Nachdenken und Handeln.


Von Ulrike Elbers, Familientherapeutin/Supervisorin – Wuppertal
Veröffentlicht in Westdeutsche Zeitung, WZ, Kolumne: Beziehungen am Samstag 29. Januar 2011