Eine gesunde Beziehung
Wie sieht Ihre Beziehungsbilanz für das zurückliegende Jahr aus? Haben Sie an eine „Grundversorgung“ in Ihrer Beziehung gedacht? Eine tägliche Grundversorgung für unsere Körperfunktionen kennen wir – Trinken, Essen, Hygiene. Aber eine Grundversorgung für die Beziehung? Was ist damit gemeint?
Letztendlich ist es nichts großartig Neues. Die Besinnung auf bestimmte Dinge ist wichtig, auf Grundlagen, Gebote oder Verbote in der Beziehung. Hierfür brauchen wir auch unsere Energie, ebenso wie für unsere Arbeit, die Kinder, die Hobbies, die Freunde. Die Grundversorgung schleifen zu lassen oder zu vergessen, kann mehr und mehr die Beziehung gefährden oder kaputt machen.
Neben den wichtigen Punkten wie Körperkontakt – Umarmungen, Sex, Berührungen beim Verabschieden, Nachhausekommen oder Wertschätzung zeigen und sich gegenseitig unterstützen, ist ein Aspekt der Grundversorgung, dass gemeinsame Zeit verbracht wird. Zeit als Paar sollte übrig sein. Selbstverständlich brauchen wir Zeit für die Arbeit und für die Kinder. Zeit zu zweit ist ebenso jeden Tag wichtig und wenn es nur einige Minuten sind. Sich zuhören – gehört werden, sich verstanden fühlen ist ein weiterer Aspekt neben gemeinsam Spaß haben. Hierzu ist eine gemeinsame wöchentliche Unternehmung stets hilfreich. Und natürlich sind weitere wichtige Aspekte – Offenheit zeigen beim Denken und Fühlen. Bedürfnisse äußern statt den Partner rätseln oder „von den Augen ablesen zu lassen“. Sagen Sie rechtzeitig, was Sie wollen und wünschen. Sonst sammeln sich Ärger oder Wut an.
Die Liste der Grundversorgungsaspekte erscheint lang und umfangreich. Vielleicht erscheint sie auch mühsam und kompliziert. Aber eine Beziehung ist eben auch „ein Stück Arbeit“. Sie funktioniert nicht von selbst. Gutes Gelingen und ein erfolgreiches 2011.
Von Ulrike Elbers, Familientherapeutin/Supervisorin – Wuppertal
Veröffentlicht in Westdeutsche Zeitung, WZ, Kolumne: Beziehungen am Samstag 8. Januar 2011