Der Weltkindertag

„Kinder haben was zu sagen“ – so lautet das Motto des diesjährigen Weltkindertages. Er wurde vom deutschen Kinderhilfswerk und der UNICEF für 2011 so benannt. Diesen Tag gibt es schon länger, aber erst in den letzten Jahren bekommt er mehr Bekanntheit. Am 18. September 2011 ist es in diesem Jahr wieder soweit. In vielen Städten Deutschlands gibt es deshalb Weltkindertag-Feste, mit Kinder- und Familienaktionen und Programmen.

Das diesjährige Motto will besonders auf den Artikel 12 der UN-Kinderrechtskonvention aufmerksam machen. Weltweit gilt die UN-Kinderrechtskonvention. Artikel 12 besagt, dass Kinder – entsprechend ihrem Alter und ihrer Reife – ein Recht haben, sich ihre eigene Meinung zu bilden und diese frei zu äußern. „Kinder haben ein Recht darauf, dass wir ihnen zuhören. Und wir sollten ihnen mehr Möglichkeiten geben, sich zu beteiligen – bei allen Entscheidungen, die sie betreffen“ – so UNICEF Deutschland und das Deutsche Kinderhilfswerk. In unserer demokratischen Gesellschaft wird zum Beispiel an eine Meinungsäußerung bei der Gestaltung von Spielplätzen gedacht. Bei der Schülermitverwaltung ist sie schon selbstverständlich.

Aber auch im „Kleinen“, in der Familie, sollte immer bedacht werden, dass Kinder eigenständige Persönlichkeiten sind mit vielfältigen Fähigkeiten. Mit ihnen sollten viele kleine und große Schritte gewagt werden, damit sie in ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben, mit eigener Meinung und Mut zur Meinungsäußerung gelangen können. Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein werden entwickelt, wenn Kinder die Möglichkeit haben, sich auszuprobieren und einzubringen. Hören wir den Kindern zu – nicht nur am Weltkindertag und weil es in Artikel 12 der UN-Kinderrechts-konvention geschrieben steht.


Von Ulrike Elbers, Familientherapeutin/Supervisorin – Wuppertal
Veröffentlicht in Westdeutsche Zeitung, WZ, Kolumne: Beziehungen am Samstag 17. September 2011