Seelisch gesund bleiben
Am 10. Oktober 2011 ist wieder ein besonderer Tag – der internationale Tag der seelischen Gesundheit. Auch Welttag der geistigen Gesundheit genannt. 1992 wurde er mit der Unterstützung der Weltgesundheitsbehörde (WHO) ins Leben gerufen. Dieser Tag wird vielerorts genutzt für Informationsveranstaltungen und Aktionen zum Thema psychische Erkrankungen.
Denn seit 1991 steigen weltweit die Arztbesuche wegen seelischer Leiden stetig an. Arbeitsunfähigkeits-bescheinigungen für Arbeitnehmer sind oftmals die Folge. Psychische Erkrankungen, allen voran Angsterkrankungen und Depressionen sowie Alkohol- und andere Suchterkrankungen, zählen inzwischen zu den häufigsten Erkrankungen in unserer Gesellschaft. Viele Beschäftigte belasten die gestiegenen Leistungsanforderungen sehr. Sie müssen immer mehr in immer geringer zur Verfügung stehenden Zeit erledigen. Die geforderte Flexibilität, die ständige Erreichbarkeit, mangelnde Wertschätzung und Anerkennung der Leistung oder die Angst um den Arbeitsplatz, belasten so sehr, dass Arbeitnehmer psychisch erkranken. Depressionen, Burnout und andere psychische Störungen werden inzwischen als „Volkskrankheiten“ bezeichnet.
Die meisten Menschen mit einer psychischen Erkrankung können heute effektiv behandelt werden. Mit Hilfe können die Beschwerden nach einiger Zeit abklingen. Aber auch Prävention ist notwendig, damit die seelische Gesundheit erhalten bleiben kann. Viele Betriebe haben inzwischen ihr eigenes betriebliches Gesundheitsmanagement, um ihren Mitarbeitern einen gesunden Arbeitsplatz bereitzustellen. Alle Angebote können allerdings immer nur von den Menschen eigenverantwortlich in Anspruch genommen werden. Jeder sollte deshalb gut für sich selbst sorgen, damit die seelische, geistige und körperliche Gesundheit lange erhalten bleibt.
Von Ulrike Elbers, Familientherapeutin/Supervisorin – Wuppertal
Veröffentlicht in Westdeutsche Zeitung, WZ, Kolumne: Beziehungen am Samstag 8. Oktober 2011