Gedankenkontrolle
„Ich schaff´ das nicht! Das klappt nie! Es passiert noch `was“ – solche oder ähnliche Gedanken haben wir alle schon gehabt. Manchmal drehen sich diese Gedanken wie in einem Karussell immer wieder um dieselben negativen Dinge. Sie lassen uns nicht los und kommen immer wieder. Etwas Schlimmes könnte passieren oder wir haben Angst, machen uns Sorgen.
Solche Gedanken beeinflussen das Handeln, auch die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit und das weit mehr, als wir oftmals glauben. Negative Gedanken lösen negative gefühlsmäßige und muskuläre Zustände aus. Wir werden angespannt und nervös. Dadurch funktionieren negative Gedanken dann als sich selbst erfüllende Prophezeiung – self-fulfilling prophecy. Es passiert genau das, was wir verhindern wollten oder wovor wir uns am meisten geängstigt haben. Zum Beispiel das Gespräch mit dem Chef misslingt, unser Kind schreibt eine schlechte Klassenarbeit oder fällt durch die Führerscheinprüfung. Es gibt viele Beispiele, die unser Leben begleiten.
Negative Gedanken kontrollieren zu können, ist deshalb eine äußerst wichtige und gesundheitsfördernde, mentale Fertigkeit. Sportler, Manager und viele andere lernen dafür erforderliche Techniken. So wird zum Beispiel gelernt, negativen Gedanken zu „entschärfen“ = „ich habe mich gut vorbereitet, deshalb schaffe ich die Klassenarbeit! Gestern hat es hervorragend geklappt, ich kann es also doch!“
So werden negative Gedanken auf ihren Realitätsgehalt reduziert und umfunktioniert. Aus dem Karussell wird gewissermaßen ausgestiegen und sich auf die Wirklichkeit besonnen. Dadurch entsteht die Chance, zu positiven und befriedigenden Ergebnissen zu kommen. Erinnern Sie sich an Ihre Erfolgserlebnisse, konzentrieren Sie sich auf Geschafftes und auf Ihre Stärken!
Von Ulrike Elbers, Familientherapeutin/Supervisorin – Wuppertal
Veröffentlicht in Westdeutsche Zeitung, WZ, Kolumne: Beziehungen am Samstag 11. Februar 2012