Morgen ist Omatag

Zum zweiten Mal findet in Deutschland dieser Ehrentag für die Großmutter statt. Nach Frankreich, Polen, den USA und anderen Ländern wurde dieser Tag auch bei uns eingeführt. Muttertag, Vatertag, Weltkindertag gibt es schon. Jetzt also ein besonderer Tag für die Oma an jedem zweiten Sonntag im Oktober. Und verständlicherweise sind auch schon Stimmen laut geworden, was denn mit den Opas ist. Wann sie ihren Tag bekommen, an dem sie gebührend geehrt werden. Warten wir ab, auch dieser Tag kommt bestimmt.

Nun kann der Oma „danke“ gesagt werden an diesem besonders eingeführten Tag. Sie kann im Mittelpunkt stehen, gewürdigt und geehrt werden. Selbstverständlich gibt es noch viele andere Tage im Jahr, an denen der Oma etwas Gutes getan wird. Sie alle Aufmerksamkeit bekommt, die sie sonst den Enkelkindern gibt. Denn die Oma kann eine sehr wichtige Bezugsperson werden, wenn alle Familienmitglieder das möchten. Die Oma gibt Zeit und Geduld, Liebe und Unterstützung. So ist sie oftmals gerne zum Babysitten, Vorlesen und Spielen zur Stelle. Sie holt von der Kita oder der Schule ab, ist Gesprächspartnerin und Zuhörerin, Verwöhnende und Aufpassende.

Bei den vielen Anforderungen und Pflichten in den Familien ist sie eine wichtige Unterstützung, ohne die eventuell mancher Alltag sehr schlecht funktioniert. Es spricht also nichts gegen diesen speziellen Ehrentag für die Oma, wenn tatsächlich ihre Ehrung stattfindet. An diesem Tag – und eben auch an anderen Tagen des Jahres – kann der Oma eine Freude bereitet werden. Zum Beispiel kann sie zum Essen eingeladen werden, ihr einmal ein Kuchen selbst gebacken oder etwas gebastelt werden. Der Fantasie für dieses Dankeschön sind keine Grenzen gesetzt. Vielleicht lässt sich in der Familie auch ein selbst gewählter Opatag finden. Aufmerksamkeit und Dank tun jedem Menschen gut.


Von Ulrike Elbers, Familientherapeutin/Supervisorin – Wuppertal
Veröffentlicht in Westdeutsche Zeitung, WZ, Kolumne: Beziehungen am Samstag 12. Oktober 2013